Dresden hat viele Facetten, eine davon wird entweder gar nicht oder nur als störend wahrgenommen… Abrisshäuser. Dabei bieten sie jede Menge Stoff für fotografische Annäherungen.
Irgendwie atmen diese alten, dem Verfall preisgegebenen Ruinen jede Menge Geschichte und Geschichten. Was hat sich alles hinter den nun verwitterten Mauern abgespielt? Wer hat an dem altmodischen Kohleofen in der Küche vor nicht allzu langer Zeit noch Mittagessen gekocht? Vielleicht eine Mutter für ihre Kinder, die hungrig nach der Schule nach Hause kommen? Wer hat die antiquiert wirkende Tapete mit riesigen Blumenmustern ausgesucht? Wie schwer wird der Gang zum Klo eine halbe Treppe tiefer gefallen sein, wenn draußen der Frost klirrte?
Eigentlich schade, dass diese leisen Zeugen der jüngeren Geschichte nach und nach aus dem Stadtbild verschwinden, um neuen, modernen, glatten Fassaden Platz zu machen.
Wem meine Fotos nicht reichen, hier noch ein aktueller Ausstellungstipp: Technische Sammlungen: Fredrik Marsh. Übergänge. Das Dresden-Projekt
© 2009 Jan Gütter